Mit dem Kopf nach unten?

Erster Stadtbummel in Melbourne: Street Art, Gäßchen und Arkaden

Am 24. Oktober gönnten wir uns zunächst ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir mit dem Vorortzug (in Deutschland würde man es S-Bahn nennen) in die Innenstadt fuhren, also nach Melbourne CBD. Gegen 12:30 Uhr erreichten wir die Parliament Station. Von dort fuhren wir noch ein kurzes Stück mit der Straßenbahn und gingen dann die Collins Street entlang zur Town Hall (=Rathaus).

St. Michael‘s Church an der Collins Street
Infotafel zur Geschichte der Town Hall
Uhrturm der Town Hall

Im Gebäude der Town Hall befindet sich auch ein Visitor Information Center. Dort deckten wir uns mit Stadtplänen und Anregungen ein. Es gibt dort ungefähr 3 Dutzend Flyer mit Vorschlägen für Themen-Rundwege. Wir interessierten uns besonders für die Rundwege „Street Art“ und „Arcades and Laneways“ und stellten unsere individuelle Tour daher als eine Mischung dieser beiden Rundwege zusammen.

Die erste Lokation, die wir ausgehend von der Town Hall ansteuerten, war „Tattersalls Lane“, die – wie auch einige der nachfolgend genannten Gassen – zum Quartier „China Town“ gehört.

The Pailou Archway ( Eingang zur Little Bourke Street von der Swanston Street aus); dies ist eines von mehreren Toren, durch die Chinatown betreten werden kann.

In Chinatown gibt es, wie zu erwarten, jede Menge Restaurants mit asiatischer Küche, aber auch eine große Zahl von kleinen und grossformatigen Fassadenmalereien und Graffities.

Tattersalls Lane: eine wirklich sehr große Fassadenmalerei aus der Ferne gesehen
Drewery Lane: Im Hintergrund bin ich zu sehen, gerade dabei…
… dieses Motiv fotografisch ins Visier zu nehmen: Es ist ein Teil des…
ANZAC Streetart Mural, einer im Jahr 2016 entstandenen Kriegergedenkstätte an den Hauswänden für die im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten, an der offenbar viele der Hinterbliebenen sich freiwillig mit kleinen Beiträgen beteiligt haben.
Blick in eine Seitengasse der Drewery Lane
Ebenfalls in der Drewery Lane ist eine Skulptur über den Köpfen der Passanten angebracht, darstellend zwei eng umschlungene menschenähnliche Körper, deren Gliedmaßen allerdings in Äste bzw Wurzeln übergehen.
Feministisches Statement
Blick in eine weitere Sackgasse, die von der Drewery Lane abzweigt
Prunkvolle Fassade in der Little Lonsdale Street
Viele alte Kameras in der verstauben Auslage eines Sammlerladens
Eine Wandmalerei in der Little Lonsdale Street
Eingang zu einem Gebäudekomplex im Kreuzungsbereich von Little Lonsdale Street und Elisabeth Street
Spiegelung 1
Künstlerisch gestaltete Wand im Innenbereich einer Mall
Spiegelung 2
Skyscraper

Wir bogen nun in die kleine Gasse „Guildford Lane“ ein. Charakteristisch für sie ist die Kombination aus vielen kleinformatigen Malereien und Skulpturen an den Hauswänden und einem relativ üppigen Grünbewuchs, der sich aus Kübelpflanzen und Kletterpflanzen zusammensetzt. Hier entstanden spontan auch einige „Making of“-Fotos.

Das bin ich selbst, wie ich gerade…
… dieses Foto schiesse;
und hier nun Christa, wie sie…
… dieses Foto macht…
… oder auch dieses.
Hier noch weitere…
… Motive aus der Guildford Lane.
– und hier noch einige Hinweise zur Motivation des Projekts!

Als nächstes lenkten wir unsere Schritte zur Warburton Lane. Die Wandmalereien, die wir hier vor fanden, waren …

… ziemlich großformatig (hier ein Motiv, das uns an die Bremer Stadtmusikanten erinnerte), …
… knallbunt, aber…
… die Motive blieben uns doch ziemlich rätselhaft.
In der Parallelstraße, der Hardware Lane, gab es keine Street Art, aber dafür interessant gestaltete Fassaden (Art Deco).

Wir bogen nun in eine der Hauptstraßen des Central Business District (CBD) ein, nämlich in die Bourke Street. Hier faszinierte uns der Kontrast zwischen alter und moderner Architektur, teils …

… direkt benachbart, und teils auch …
… quasi übereinander gebaut!

Gegen Ende unseres Stadtbummels besichtigen wir noch die beiden berühmtesten und prachtvollsten Einkaufspassagen Melbourne, nämlich The Block und Royal Arcade. Letztere wurde bereits im Jahr 1870 eröffnet und ist somit die älteste Einkaufspassage Australiens. Auch die Block Arcade stammt schon aus dem 19. Jahrhundert, sie existiert seit 1893 und wurde dem Mailänder Vorbild Galleria Vittorio nachempfunden.

Erste Impressionen nach dem Eintritt in die Royal Arcade
Wir nähern uns….
… den biblischen Figuren „Gog and Magog, die …
… eine historische Wanduhr flankieren.
Straßenszene: Little Collins Street, Ecke Block Place, auf dem kurzen Fußweg zwischen den beiden Malls
Schild an einem der Eingänge zu „The Block Arcade“

Tatsächlich ist „The Block Arcade“ noch um einiges prachtvoller gestaltet als die „Royal Arcade“ oder andere Malls. Hier sind insbesondere hervorzuheben die kunstvollen Mosaikfußböden, die aufwändigen Stuckaturen auf halber Raumhöhe und die sich darüber wölbenden gläsernen Oberlichter, die auf einer filigranen Stahlkonstruktion ruhen. Das alles erzeugt eine lichtdurchflutete und zugleich kathedralenähnliche Raumwirkung.

Rotunde im Zentrum der Passage
Diese Skulptur stellt „The Cat in the Hat“ dar, die Titelfigur eines sehr beliebten Kinderbuchs von Dr. Seuss. Sie steht vor der Galerie „The Art of Dr. Seuss“

Dr. Seuss ist ein im angelsachsischen Sprachraum äußerst populärer Autor und Illustrator von zahlreichen Kinderbüchern, von denen einige auch in deutscher Übersetzung vorliegen. Weltweite Bekanntheit erreichte er vor allem durch die Verfilmung seines Buches „Der Grinch“.

Raumimpression
Eine von mehreren Wanduhren, jeweils flankiert von zwei Herolden, die zu bestimmten vollen Stunden durch eine Mechanik in Bewegung gesetzt werden und eine Fanfare erklingen lassen.
Mosaik am südlichen Eingang der Mall
Südliche Fassade von „The Block“
Schon auf dem Weg zum Bahnhof:: Hauseingang des Majorca Building
Seitenfassade des Bahnhofs Flinders Street Station

In diesem Bahnhof stiegen wir in den Vorortzug, der uns wieder nach Croydon zurückbrachte.

Auf dem Heimweg passiertes wir einen weiteren Bahnhof, nämlich Southern Cross. Hier bot die Kombination aus Hochhausfassaden und…
… bunt gestalteten Zügen reizvolle Fotomotive.

Den Ausklang des Tages bildete – wie schon am vorigen Tag – ein Abendessen mit unseren Gastgebern Hilla und Ron, gefolgt von langen Gesprächen und dem Betrachten von Fotoalben.