Der 14. Oktober, ein Montag, begann ähnlich wie andere Flugtage: Frühstück, das Gepäck flugtauglich machen (nicht im wörtlichen Sinne natürlich), dann mit dem Taxi zum Flughafen, Check-in usw. – alles nicht der Rede wert. Die Flugstrecke selbst ist kurz, der Flug dauerte nur knapp 85 Minuten. Leider gab es für diesen Flug nicht die Option „Premium Economy“, und daher hatte ich für meine langen Beine nur sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit – na, für die kurze Zeit war das auszuhalten.
In Launceston hatten wir übrigens den einzigen Hotelaufenthalt, der nur eine Nacht dauerte und trotzdem über unser Reisebüro gebucht worden war. Das Zimmer war ansprechend, das Personal sehr freundlich und hilfsbereit, aber da es im Hotel kein Restaurant gab, mussten wir uns zu Fuß auf den Weg machen, um noch ein Dinner zu bekommen. Das war uns aber sehr recht, denn so könnten wir vor Einbruch der Dunkelheit die Stadt noch ein wenig erkunden.
Launceston ist die zweitgrößte Stadt Tasmaniens und mit 90.000 Einwohnern annähernd so groß wie Kaiserslautern. Sie gilt als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität Australiens. Das liegt an einem, gemessen an der Einwohnerzahl, sehr vielfältigen kulturellen und auch gastronomischen Angebot, so liest man. Ob es wirklich so ist, können wir kaum beurteilen, da wir wie gesagt nur für eine Nacht dort waren.
Wolkenkratzer gibt es hier nicht, und auch nur wenige Hochhäuser. Die beiden größten Gebäude, die mir auffielen, waren die örtliche Brauerei und ein Hotel – das Hotel Grand Chancellor – dicht gefolgt von der Albert Hall, die wir direkt von unserem Hotel aus sehen konnten. Sicherlich gibt es noch weitere große Bauwerke, vielleicht auch noch größere als die genannten, aber die lagen nicht an unserem Weg, den wir auf der Suche nach einem geeigneten Lokal zurücklegten.
Als Gründungsjahr wird für Launceston das Jahr 1806 angegeben. Die überwiegende Zahl der erhaltenen Gebäude im Zentrum ist jedoch nicht ganz so alt, sondern stammt aus der viktorianischen Epoche. Daneben gibt es natürlich auch Gebäude aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und auch aus jüngerer Zeit, wozu auch unser kleines, aber modernes Hotel Verge zählte.
Die James Boag Brewery, hervorgegangen aus der 1881 gegründeten Esk Brewery, vertreibt ihr Bier übrigens nicht nur in ganz Tasmanien, sondern mit einigem Erfolg auch auf dem gesamten Australischen Kontinent. Von den 6 bis 8 einheimischen Biersorten, die ich auf dieser Reise probiert habe, war James Boag Premium Lager tatsächlich das einzige, das mich geschmacklich überzeugt hat. Außerdem haben sie auch ein Leichtbier im Sortiment, was im australischen Biermarkt auch eine Ausnahme darstellt.
Tatsächlich fanden wir ein Restaurant, das uns zusagte. Es gibt dort viele mit asiatisch geprägter Küche, aber wir entschieden uns am Ende für eines, das internationale, aber auch typisch australische Gerichte anbot.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück aber vor der Abreise, machte ich noch einen kleinen Gang zum City Park, benachbart zur bereits erwähnten Albert Hall. Am Rande des Parks, in einer historischen Villa, residiert ein Lokalradio mit integriertem Museum.
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